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Leitlinie zur Behandlung von Endometriose aktualisiert

Leitlinie zur Behandlung von Endometriose aktualisiert

Multimodale Schmerztherapie rückt in den Fokus

Die dritte Version der S2k-Leitlinie wurde unter anderem um ein Kapitel zur Schmerztherapie sowie zur psychosomatischen und komplementären Behandlung erweitert.

Bei hartnäckigen Schmerzen im Zusammenhang mit Endometriose wird nun frühzeitig eine interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie empfohlen. Ein entsprechendes spezialisiertes Therapieangebot für Frauen mit Endometriose und chronischen Unterbauchschmerzen besteht an unserem Schmerzzentrum bereits seit 2023 in Kooperation mit der Frauenklinik.

In der Neufassung der Leitlinie wird empfohlen, psychotherapeutische Verfahren bei chronischen Unterbauchschmerzen in das Therapiekonzept einzubeziehen. Grundsätzlich sollten Patientinnen mit Endometriose von einem interdisziplinären Team behandelt werden, das alle notwendigen Fachdisziplinen beinhaltet. Durch die Kooperation der Frauenklinik und des Schmerzzentrums am Uniklinikum Erlangen wird diese vernetzte Zusammenarbeit in vorbildlicher Weise realisiert.

 

Multimodale Schmerztherapie bei Endometriose/Unterbauchschmerz am Schmerzzentrum

Im Rahmen unserer Behandlung entwickeln wir auf der Grundlage einer umfassenden interdisziplinären Diagnostik gemeinsam mit unseren Patientinnen eine nachvollziehbare Erklärung ihrer Schmerzen. Darauf aufbauend erarbeiten wir Ansatzpunkte um besser mit der chronischen Schmerzerkrankung zurechtzukommen, die Selbstwirksamkeit im Umgang mit den Schmerzen zu steigern und die eigene Lebensqualität zu stärken.

Behandlungselemente

  • Wissensvermittlung zum Thema Unterbauchschmerzen
  • Schmerzbewältigungstraining
  • Entspannungstraining (PMR, Autogenes Training, Atementspannung)
  • Achtsamkeitsübungen
  • Gruppengymnastik und -ergotherapie
  • Optimierung der medikamentösen Therapie
  • Ärztliche und psychologische Einzelgespräche
  • Ausgewählte Verfahren der Naturheilkunde

Die teilstationäre Behandlung findet in einer Gruppe von acht Patientinnen statt. Die Teilnehmerinnen kommen über einen Zeitraum von drei Wochen jeweils von Montag bis Freitag ganztägig zu uns und verbringen die Abende zu Hause. Die Gemeinschaft mit anderen Betroffenen fördert das Gefühl, verstanden zu werden, und ermöglicht einen konstruktiven, gegenseitigen Austausch.
Etwa drei Monate nach Abschluss der Behandlung nehmen die Patientinnen an einem Intensivierungstag teil, um mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung der erlernten Strategien im Alltag zu besprechen.