Hochrangige Publikation in der Fachzeitschrift IJOS über Ursachen von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
Die Kieferorthopädie des UK Erlangen und das Institut für Biochemie der FAU haben ihre gemeinsamen Forschungsergebnisse zur Rolle des Tip60/Ep400-Komplexes bei epigenetischen Ursachen von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten erfolgreich veröffentlicht.
Forschende der Kieferorthopädie des Uniklinikums Erlangen und des Lehrstuhls für Biochemie und Pathobiochemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) erzielten unter Leitung von Prof. Dr. Lina Gölz und Prof. Dr. Michael Wegner neue Erkenntnisse über die Entstehung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Das gemeinsame Forschungsprojekt "The cranial neural crest regulatory network and molecular causes of orofacial clefts“ wurde vom Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) der Medizinischen Fakultät der FAU gefördert.
Die Ergebnisse dieser Studien wurden nun unter dem Titel „The Tip60/Ep400 chromatin remodeling complex impacts basic cellular functions in cranial neural crest-derived tissue during early orofacial development“ in der Fachzeitschrift International Journal of Oral Science (IJOS) veröffentlicht. Das IJOS ist ein Journal des renommierten Nature Research-Verlages und liegt in der Kategorie Zahnmedizin und Oralchirurgie international auf Platz 2 des Journal Citation Reports™.
Die Promovierenden Theresa Schmid und Sebastian Gehlen-Breitbach konnten zeigen, dass der Tip60/Ep400-Chromatin-Remodellierungskomplex eine zentrale Rolle bei der Entwicklung kraniofazialer Strukturen spielt. Durch Einsatz der CRISPR/Cas9-Technologie wiesen sie nach, dass Störungen in diesem Komplex zu erheblichen Beeinträchtigungen im Zellstoffwechsel führen. Dies resultiert in einer verminderten Zellproliferation und -überlebensrate, was letztlich die Bildung von Gesichtsstrukturen beeinträchtigt und die Entstehung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten begünstigt.
Diese Erkenntnisse verbessern unser Verständnis über epigenetische Mechanismen in der kraniofazialen Entwicklung und könnten zukünftig neue Ansätze für die Prävention und Therapie von orofazialen Fehlbildungen, wie z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten bieten.
Die vollständige Publikation ist nachlesbar unter https://www.nature.com/articles/s41368-023-00222-7
Weitere Informationen zur Publikation ("Behind the Paper") finden Sie unter https://communities.springernature.com/posts/impaired-chromatin-remodeling-in-cranial-neural-crest-cells-can-evoke-orofacial-clefts